Beim Forumtheater werden gesellschaftliche Konflikte gezeigt und das Publikum wird eingeladen die Position des Protagonisten zu ersetzen, um so Handlungsalternativen zu erproben. Je länger Boal um den Erdball reiste, v.a. während seiner Zeit im europäischen Exil (Lissabon und Paris) zwischen 1976 und 1986 spürte er den subtileren Formen von Unterdrückung nach und entwickelte ästhetische Ausdrucksmöglichkeiten, die das Subjekt zum Ausgangspunkt gesellschaftlich revolutionärer Entwicklung machte.

Die entwickelten Werkzeuge verschriftlichte er nach einer Vortragseinladung der “International Association of Group Psychotherapy and Group Processes” anlässlich des 100. Geburtstages von Jakob Levy Moreno in Amsterdam. Sie sind unter dem Titel “Regenbogen der Wünsche” zusammengefasst. Einige der Verfahren und Übungen daraus würde ich euch gerne vorstellen (z.B. den “Polizisten im Kopf”) und praktisch erproben.

In Brasilien wird das Theater u.a. zur Entwicklung von Anti-Diskriminierungsgesetzen genutzt und in Indien ist das “Theater der Unterdrückten” unter dem Namen “Jana Sanskriti” eine Massenerscheinung, die zehntausende Landarbeiter/innen ästhetisch und politsch bewegt.

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