Was muss man einem Jungen antun, damit er zu einer Sprengbombe wird?
Die Computerspiele sind nur ein Symptom, die Kränkungen beginnen viel früher.

Alle anderen überleben die Schule auch, so schlimm kann es doch gar nicht sein? Doch, sogar so schlimm, dass die meisten LehrerInnen selbst nicht gern hingehen. Ein Teil krank, ein Teil säuft …

Wie baut man eine Sprengbombe?
Ein hartes Äusseres, wie ein Eisenrohr die Haut, so werden echte Männer gebaut. Dann gefüllt mit Stoff, der explosiv ist: Falsche Imponierbilder, falsche Moral und viele kleine Kränkungen, gestopft mit Schweigen und Fehlinterpretationen, dann unter Druck gesetzt, sozialer Druck, Leistungsdruck, Versagensängste, Verbote.

Gezündet mit Überdruck oder einem Funken falschen Stolzes: Ein grosser Abgang, schlechte Filme wie schlechte Videospiele. Eigentlich wissen die Jungs, dass ihre Spiele beschissen sind, aber ihre Welt ist es ja auch, alle quasseln rein, keiner steht anders da.

Keiner?
Keiner, der in dieser Welt ein Held sein könnte, oder ein ehrlicher Mann. Kanzler werden zu Gashändlern, Militaristen zu Freunden, Manager sind kalte Absahner, Arbeitgeber werden Entlassende.

Geruhsames Mann sein, so wie Handwerk und Selbständigkeit werden in einer Quasselschule nicht gelehrt. Mann sein schon gar nicht.

Der durchaus politisch gefärbte Abschiedsbrief des Sebastian B., Amokschütze von Emsdetten

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