Dies verwirklicht das bereits auf der Bundesgartenschau in München erfolgreich getestete Modell: Es kommen sowohl die Pro- als auch die Contraseite zu Wort. Außerdem sorgt ein Moderator für die Einhaltung der Spielregeln. Zum Schluß darf das Publikum selbst ein Votum abgeben.
Thema
Das Thema ist eine strittige, aktuelle Frage des Zeitgeschehens, die insbesondere einen Bezug zu München haben sollte. Mit aktuell ist gemeint, dass die Entscheidung in dieser Frage noch offen ist. Sie muss daher nicht mehr in der Tagespresse öffentlich diskutiert werden.
Die Debattenfrage muss so gestellt sein, dass sie -fiktiv- in ein parlamentarisches Gremium wie z.B. den Stadtrat von München eingebracht werden könnte. Humorvolle Debatten durch Spaßthemen sollen aber auch möglich sein. Die Frage muss daher möglichst konkret gestellt werden.
Gute Debatten entstehen nicht nur durch exzellente Redner, sondern vor allem mit durchdachten, auf den Streitpunkt zugeschnittenen Themen. Folgende vier Kriterien sind daher an ein Thema zu stellen: Die Streitfrage muss erstens einen Wertekonflikt offenbaren (etwas muss gut oder schlecht, nicht richtig oder falsch sein) und zweitens einen klaren Streitpunkt beinhalten (z.B. Fortschritt vs. Tradition). Außerdem muss das Thema ausgeglichen sein und darf nicht zu viel Spezialwissen verlangen.
Folgende Debattenthemen kommen u.a. in Frage:
Soll die Stadt München weiterhin Wohnraum kaufen statt wie Dresden verkaufen?
Städtische Angestellte, Stadträte und Kommunalpolitiker, die die Stadt öffentlich präsentieren und repräsentieren, müssen während der Fußball-WM in landesüblicher Tracht erscheinen!
Soll die S-Bahnstrecke zum Münchner Flughafen ausgebaut und der Transrapid nicht gebaut werden?
München soll seine städtischen Krankenhäuser an private Investoren verkaufen!
Braucht München den kompletten Wechsel zu Gesamtschulen?
Soll in allen Münchner Schulen die Sprache auf dem Pausenhof Deutsch/Bayrisch sein?
Das Thema wird vorab v.a. im Internet bekannt gemacht. Selbstverständlich können Vorschläge eingereicht werden.
Ablauf
mitREDEN! findet möglichst regelmäßig an einem festen Standort in der Öffentlichkeit statt, gut zugänglich und mit Laufpublikum. Dafür bietet sich z.B. ein Sonntag oder die Zeit nach dem Glockenspiel auf dem Marienplatz an (12.15 Uhr).
Ein Moderator erklärt das Projekt und erteilt das Wort bzw. entzieht es bei untragbaren Äußerungen.
In der Debatte sprechen eine Pro- und eine Contraseite, die aus je 2 Personen besteht. Diese Redner sollten erfahrene Debattierer oder solche Personen aus Politik und Bürgergesellschaft sein, die sich bei einem Thema besonders gut auskennen. Sie legen pointiert (und unterhaltsam!) ihre Sicht der Dinge dar.
Jeder Redner, beginnend mit der Proseite, hat 3 Minuten Zeit seinen Standpunkt darzulegen. Das Ende der Redezeit zeigt der Moderator durch ein Zeichen an. Zwischenfragen und Zwischenrufe des Publikums und der gegnerischen Redner sind nicht nur zugelassen sondern ausdrücklich erwünscht! Zwischenfragen können abgelehnt werden.
Nach diesen vier Reden hat jeder aus dem Publikum die Möglichkeit in einer Minute seine Meinung zur Streitfrage mit einem zusätzlichen Argument vorzutragen. Danach fasst jede Seite in einem maximal zweiminütigem Statement ihre Argumentation zusammen. Zum Schluß gibt das Publikum per Handzeichen ein Meinungsbild ab.
Da die Debatte ca. eine halbe Stunde dauert, kann danach die nächste Frage -auch nach Vorschlägen aus dem Publikum- debattiert werden.
Flyer informieren das Publikum über die jeweilige Streitfrage, die Idee und die Spielregeln.
Organisatoren
Bündnis zur Erneuerung der Demokratie (BED)
Ein Zusammenschluss von Einzelpersonen, die verschiedene Gruppen aus der Mitte der Bürgergesellschaft repräsentieren. Es wurde nach den Feiern zum 50. Jahrestag des Grundgesetzes in München gegründet. Das BED ist überparteilich und unabhängig. Bislang hat es sich vor allem mit Demokratie- und Bildungspolitik beschäftigt.
http://home.arcor.de/letsch/mitreden.htm
http://bed-muenchen.blog.de und http://debattieren-lernen.blog.de
DEBATTIERCLUB MÜNCHEN e.V.
Eine studentische Initiative an der Ludwig-Maximilians-Universität. Wöchentlich treffen sich seine Mitglieder, um nach festen Regeln aktuelle Streitfragen zu diskutieren. Diese Form des Debattierens hat an Universitäten in England und den USA eine jahrhundertelange Tradition. So wird einerseits die Debattierkultur gefördert, andererseits das rhetorische Talent der Mitglieder entwickelt.
www.debattierclubmuenchen.de
Ansprechpartner
Gunda Krauss, Wilhelm-Diess-Weg 13/12, 81927 München, Telefon: 0 89 / 93 35 30
E-mail: gunda.krauss @ mnet-online.de
Thomas Hamm, Fraunhoferstraße 29, 80469 München, Telefon: 0 89 / 20 23 28 95
E-mail: tbhhamm @ yahoo.de
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