Grusswort von Bürgermeister Hep Monatzeder

1.Und Geld stinkt doch!

Geld stinkt nicht – so heißt es im Volksmund. Doch die Akteure der Münchner Agenda 21 sind sich einig, dass dieser Spruch keine Gültigkeit mehr haben darf in einer nachhaltigen Gesellschaft, die sich auch für den Erhalt der Umwelt und das Wohlergehen künftiger Generationen verantwortlich fühlt. Denn jemand, der eigentlich sehr umweltbewusst denkt und handelt und der sich eigentlich als Pazifist sieht, sollte sich auch darüber bewusst sein, was mit dem Geld geschieht, das er auf der Bank, im Aktiendepot oder in sonstigen Anlageformen „arbeiten lässt“. Er sollte sich darüber bewusst sein, dass mit seinem Geld möglicherweise höchst umweltschädigende Produktionsmethoden unterstützt oder Kriege ermöglicht werden.

Daher hat sich das Agenda-Forum Eine Welt mit ethisch-ökologischen Geldanlagen als mögliches Modell für eine zukunftsfähige Entwicklung beschäftigt. Als Schirmherr des Agenda-Forums habe ich Anlageberater, Banker und mögliche Investoren zu einem Runden Tisch eingeladen, um zu überlegen, wie wir mehr Münchnerinnen und Münchner für diese Geldanlagen interessieren können. Die ursprüngliche Idee, einen eigenen ethisch-ökologischen „München-Fonds“ ins Leben zu rufen, wurde nach intensiver Prüfung nicht weiterverfolgt, da ein weiteres Angebot zusätzlich zu den bereits bestehenden vielfältigen Anlagemöglichkeiten in diesem Bereich nicht sinnvoll erschien.

Mit dieser Broschüre soll nun die ganze Bandbreite der ethisch-ökologischen Geldanlagen aufgezeigt werden. Der vorsichtige Anleger, der eine sichere Altersversorgung aufbauen möchte, wird ebenso fündig wie die Spekulantin, die auf hohe Gewinne – natürlich mit höherem Risiko – setzt. Investoren können sich an einem konkreten Projekt beteiligen, das sie sehen, prüfen und „anfassen“ können. Sie können diese Arbeit aber auch professionellen Fondsverwaltern überlassen, die nach festgelegten Ethik-Kriterien die Fonds-Anteile zusammenstellen. Und – ganz wichtig – die durchschnittliche Rendite ist nicht geringer als bei herkömmlichen Anlagen, auch wenn man bei manchen Angeboten freiwillig auf Zinserträge verzichten kann.

Ich hoffe, dass die Broschüre viele Münchnerinnen und Münchner dazu anregt, ihr Geld künftig für eine nachhaltige Entwicklung arbeiten zu lassen. Nutzen Sie die Gelegenheit, der Rüstungsindustrie den Geldhahn abzudrehen, Frauenkooperativen in Afrika zu stärken oder die alternativen Energien so zu puschen, dass alle Kernkraftwerke nutzlos werden!

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