Die unreflektierte Fortsetzung der Gewalt-Verhältnisse mit scheinbar besseren Manieren – strukturelle Gewalt in der Erziehung, in den Schulen, Selektion und Wertung

In den 60er Jahren war es noch selbstverständlich, dass wir in die Ecke gestellt, mit „Tatzen“ bestraft oder sogar systematisch verprügelt wurden. Als die junge Landtagsabgeordnete Hildegard Hamm-Brücher im Landtag den Antrag stellte, dass in den Schulen nicht mehr geprügelt werden sollte, wurde sie verlacht und beschieden: „A gscheide Watschn hat noch koam gschadt!“

Die Fortsetzung des 3. Reiches war selbstverständlich verschwiegen, sie alle hatten ihre „Persilscheine“ und machten weiter, wie sie es im 1000jährigen Reich gelernt hatten, das aus der katholischen und militaristischen Hierarchie gründlich vorbereitet worden war. Bis zur Räterepublik 1918 hatte die kirchliche Schulaufsicht für diese göttliche Ordnung gesorgt, die bis Mixa weiterprügelte.

Die Trauma-Wirkungen werden auch von den meisten Opfern so lang bestritten, bis das Gefühl freigelegt werden kann: Die Beschämung, die Irritation, die verbleibende Unsicherheit in Ansehen, Liebe, Würde, … und die verdrehte unterwürfige Bindung an die prügelnden, strafenden Personen.

Besonders schwer haben es die frommen Heimkinder, die ihren peinigenden Nonnen und Priestern noch nicht einmal böse sein dürfen, die immer noch verzeihen und vergeben müssen, und damit die eigene Selbstsicherheit nicht mehr finden können: Immer bestimmen Andere, was sie zu fühlen haben.

KZ-Bild
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