Das Kulturreferat der Stadt München macht ein großes Programm zur „Stunde Null?“ – 1945 als Neuanfang, zu dem auch der Umgang mit den alten Nazi-Strukturen thematisiert werden soll. Oskar Maria Graf kam erst zögerlich aus dem amerikanischen Exil, weil er Angst hatte, alten Nazis in gehobener Position die Hand schütteln zu müssen:

Er war gut informiert, wie schnell sich die alten „Größen“ wieder in all den Beamten-, Juristen-, Polizei- und Richterposten wieder etabliert hatten, manchen mit kirchlichen „Persilscheinen“, Anstaltsleiter und Ärzte ohne Unrechtsbewusstsein, Lehrer, die einfach weiter machten …

 

Stunde Null – Oskar Maria Grafs Briefe und Aufsätze aus dem Exil –
Der Blick eines emigrierten Schriftstellers auf Nachkriegsdeutschland

Fraunhofer Theater und Wirtshaus, Fraunhoferstr. 9, #München  Samstag 12.04.2025 – Beginn: 19h Einlass „Kulisse“: 18:00 Uhr

Im Rahmen von „Stunde Null – wie wir wurden, was wir sind“ des Kulturreferats München präsentiert die Oskar Maria Graf-Gesellschaft mit einer kommentierten Lesung den Blick eines emigrierten Schriftstellers auf Nachkriegsdeutschland. Graf flüchtete 1933 aus Nazideutschland und gelangte über Stationen in Wien und Brünn 1938 nach New York. Obwohl er nie nach Deutschland zurückkehrte, verfolgte er die politische Situation und vor allem die Demokratisierungsprozesse nach dem 2. Weltkrieg in seiner Heimat sehr genau und kommentierte sie in vielen Aufsätzen, Reden und Briefen, welche hier präsentiert werden.

Es lesen Katrin Sorko und Oliver Leeb, Kommentierungen durch Laura Mokrohs und Franziska Willbold, musikalisch begleitet von der Eder Blosn.