Bei den Gesprächen zum Grundeinkommen sind einige Argumente der schwierigen politischen Umsetzung und der Finanzierung im Vordergrund, aber im Hintergrund kommt immer dann daher, „da würde ja keiner mehr arbeiten“ und ein Grundtenor: „wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen“.

Letzteres ist direkt aus der Stimmung des 3. Reiches herzuleiten, wo „unwertes Leben“ volkswirtschaftlich beseitigt wurde, was bis heute wenig aufgearbeitet ist. Dass keiner mehr sklavisch arbeiten würde, schafft interessante Aufgabenstellungen für die Wirtschaftsbetriebe, aber auch gute Gelegenheiten, die nachbarschaftliche Wirtschaft vor Ort als Selbstorganisation auszubauen.

Ein Dorfladen muß nicht mit den Supermärkten konkurrieren, aber für 400 Euro die halbe Woche Regalfüllen wird nur noch für wenige interessant sein, wenn der Zwang dazu weg ist.

Wie gehen wir mit dem alten Neid auf die Gemütlichkeit der Anderen um, der von der skandalösen Berichterstattung und Politikerrede zu Hartz4, „Unterschichtsleben“ und Alkoholgebrauch angestachelt wurde und der die faschistischen Grundeinstellungen weckt: „wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen“?

Mit christlichem Hintergrund wäre das nicht zu begründen, aber unsere Kirchen schweigen zu den Vorgängen, bemerken nicht ihre eigene braune Spur des Schweigens und Hinnehmens, weil sie sich schnell durch ein paar Heilige zu Widerstandskämpfern reingewaschen hatten, statt tätige Reue auch in den politischen Verhältnissen umzusetzen.

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