theater macht politik

Es sollte gezielt um Umgang mit Rassismus gehen, möglichst in Gruppen/Situationen, in denen (sowohl Weiße als auch) Menschen of Color beteiligt sind. Inhaltlich drehte sich dieses Seminar um Konflikte in Gruppen/Teams in denen wir arbeiten.
Noch immer frage ich mich, inwieweit Forumtheater für Weiße Sinn macht, wenn dieser Fokus gestellt ist.

Sie haben meine Gedanken dazu noch einmal bestätigt – um Situationen reinzugeben, in denen ich unterdrückt habe, und daran zu arbeiten, nicht-unterdrückerische Handlungsweisen zu entwickeln, ist dies die falsche Bearbeitungsweise.

Kennen Sie Theatermethoden, die dies ermöglichen?

Allerdings, so ein Gedanke von mir, wäre es durchaus möglich gewesen, als Weiße Frau eine Situation reinzugeben, in der ich Sexismus von Migranten erlebt habe – allerdings habe ich so etwas in meinen Teams nie erlebt.
Auch sind ja die Situationen, in denen ich unterdrücke, wesentlich weniger im Bewusstsein als die, in denen ich unterdrückt wurde und keinen befriedigenden Ausgang/Umgang aus dieser Lage gefunden habe.

Guten Tag!
Da ich auf Ihre Seite gestolpert bin aufgrund der Suchbegriffe „Weiße Gruppe“ und „Forumtheater“, möchte ich an Sie eine Frage richten, und zwar, ob Sie meinen, dass das Theater der Unterdrückten die passende Methode ist, für gemischte Gruppen (Weiße und People of Color) gemeinsam an Rassismuserfahrungen zu arbeiten. Meine Erfahrung vom vergangenen Wochenende ist die, dass Weiße (also auch ich) eben auch Situationen reingeben, in denen sie in einer unterlegenen Position sind, und dies sind ja die Positionen, die eingewechselt werden (in unserem Fall waren in den Szenen auch nur Weiße anwesend). Nun wurde genau dies kritisiert – aber ich frage mich, ob Weiße aus dieser Methode überhaupt einen Gewinn für sich ziehen können, wenn sie Situationen reinbringen, in denen sie unterdrückt haben – denn genau diese Rollen sollen ja nicht verändert werden. So wie ich Boal verstehe, geht es aber darum, dass die, die die Szenen aus einer Unzufriedenheit heraus, noch einmal bearbeiten wollen, ja Handlungsmöglichkeiten aufgezeigt bekommen – das ist ja aber nicht der Fall, wenn die unterdrückende Person Szenen reingibt.
Haben Sie Erfahrung damit, oder Hinweise, wie Weiße mit diesen Theatermethoden arbeiten können?
Mit freundlichen Grüßen,
Merle