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In den letzten Tagen erlebte ich wieder einige „irrende Geister“, die seit längerem mit einer eigenen Unsicherheit umgingen und sich zu wenig guten Freunden anvertrauen konnten.

Wie bin ich?

Bellevue-Fest-BannerWenn ich nicht sicher weiß, was ich will, kann ich mich nicht auf Andere einlassen.

Die Sicherheit der Sprache finden

So lange wir nicht die Worte der Anderen sicher verstehen, so lange wir nicht die Bedeutung hinter mancher Redewendung ahnen, können wir nicht mit Freude mit den anderen lachen.

Wie finde ich mehr Sicherheit? In der Zusammenarbeit mit Menschen, die nicht den Stress von Arbeit und Leistung tragen, in freiwilligem Engagement … und in der regelmässigen Nachfrage, auch wenn es uerst ungewöhnlich erscheint: Die meisten Menschen erklären bereitwillig, wenn sie nachgefragt werden, was ihre Worte bedeuten.

Die Sicherheit der eigenen Orientierung finden

BiNe Logo Final 8 Schatten 90x138So lange die Öffentlichkeit und die Szenen der Lesben und Schwulen die Übergänge nicht mit denken können, werden sie nicht begreifen, wie viele Menschen in ihrer Umgebung Erfahrungen mit den anderen Orientierungsfragen haben: Es gibt viel mehr zwischen Himmel und Erde …

Die inzwischen verbreitete Vorstellung, es gäbe entweder-oder: Heteronorm und Homosexualität – ist so eingeschränkt, wie unpassend für den jeweiligen Menschen und seine Beziehungen, Erfahrungen und Veränderungen. Den Menschen in seiner Wandelbarkeit – vor allem inn der Liebe – zu denken, macht uns achtsamer, als in Schubladen schnell verstehen zu meinen.

Die eigene Orientierung kann nur jede Person selbst und immer wieder neu definieren:

wikimediaLängst wissen wir, dass uns Hormone verändern, dass uns Erfahrungen prägen, und schon etwa 1920 fand Sigmund Freud , dass der Mensch bisexuell angelegt sei: doch die aufkommende Naziherrschaft machte aus der Psychoanalytischen Vereinigung eine arische Gesellschaft der Ärzte, die von der Judenverfolgung profitierte: Deren Arztpraxen wurden frei.

Die judenreine Vereinigung hatte sofort auch mit abweichenden Sexualitäten nichts mehr am steifen Hut, und Homosexualität (wie der dumme Dualismus) wurde zum Berufshindernis. Bis in die 90er Jahre:

Da stand einmal ein Arzt mit brauner Papiertüte über dem Kopf am Mikrofon einer großen Psychotherapeuten-Tagung, und bekannte, dass er homosexuell sei, und trat dafür ein, die alten falschen Vorschriften zu ändern.

Zum 17.5. 1990 strich die Weltgesundheitsorganisation die „Krankheit“ Homosexualität aus dem Katalog der Diagnosen.

Achtsamkeit

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Jeder Mensch verdient, dass wir zuerst zuhören, und dann erst nachfragen, auch wenn uns die Welt des Konsums eine schnellere Lebensweise aufdrücken möchte. In Bildern können wir – natürlich etwas langsamer – gemauer verstehen und beginnen zu fühlen:

Ein Gefühl dauert meist etwa drei Minuten, das kennen wir im Theater, bis eine Handlung, ein Text, eine Haltung, eine Geste das Gefühl so klar machen, dass es alle verstehen, nachvollziehen. Die Zeit sollten wir uns lassen, mit anderen Menschen in klare Gefühle zu kommen …

Eine Verletzung, eine Traumatisierung braucht etwas länger, um verarbeitet zu werden, denn neben aussprechen und einordnen des Erlebten, die mögliche Anerkennung durch die Verursacher, oder durch eine neue Gemeinschaft …