Seelische Trümmer, Geboren in den 50er- und 60er-Jahren. Die Nachkriegsgeneration im Schatten des Kriegstraumas
Bettina Alberti, Kösel-Verlag München, 2010
Auch 65 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs leiden noch viele Menschen unter vielfältigen Traumata. Begründet durch die besondere Bindungs- und Erziehungserfahrung der Nachkriegszeit empfinden selbst noch die Kinder der Kriegskinder Gefühle von Einsamkeit, Unsicherheit, Angst und Entwurzelung. Bettina Alberti lässt die Generation der in den 50er- und 60er-Jahren Geborenen zu Wort kommen und zeigt an ihrem Beispiel, welche Folgen das kollektive deutsche Kriegstrauma auf sie hat und mit welchen besonderen Aufgaben sie betraut ist erschwert durch die selbst erlebte Phase des Kalten Krieges und der Teilung Deutschlands. (Klappentext)
Immer wieder eingeflochten in psychologisch-fachliche Kapitel wie z.B. Psychisches Trauma und seine Auswirkungen auf die Seele, Das Leid der Kriegskinder oder Wege aus transgenerationaler Traumatisierung die Verleugnung der Seele überwinden sind Berichte von Zeitzeugen und Betroffenen. Auf diese Weise wird das Buch anschaulich, spannend und nachvollziehbar. Ein durchwegs gut zu lesendes, erschütterndes und zugleich hoffnungsfrohes, facettenreiches Buch nicht nur für die beschriebene Generation der Nachkriegskinder, sondern für alle, die an Geschichte, Traumaforschung und Pädagogik interessiert sind.
3. Februar 2015 um 15:27 Uhr
@ Elke Hoffmann: In welcher Stadt / Region? Es gibt in einigen Städten jetzt Selbsthilfegruppen dazu, ansonsten mehr und mehr ausgebildete Trauma-Therapeuten.
Erste Altenheime sind dabei, Begleitprogramme zu erstellen.
@ H.-D.Schwalm: Es gibt zu allen Betroffenengruppen und Jahrgängen einzelne Forschungen, aber das Netz der Publikationen ist noch nicht sehr dicht.
Die Themen der Kriegserlebnisse waren zuerst im Vordergrund, nun kommen mehr die Lager-, Fremdunterbringungs- und Heimerfahrungen dazu. Daneben suchen Angehörige nach Begleitung und Sterbe-Erleichterung bei bewusst-werdenden Tätern …
2. Februar 2015 um 17:39 Uhr
warum befasst man sich mit Kriegskindern bis 1945 und Nachkriegskindern ab 1950 ?
Wo bleiben die Jahrgänge 1946 – 1949 ?
27. Dezember 2014 um 16:36 Uhr
Mochte mich gern mit Betroffenen austauschen, bin Jhg. 52 und leide seit 22 Jahren unter der aufgebrochenen Traumarisierung. Suche Hilfe.
26. Mai 2012 um 19:52 Uhr
Neulich habe ich einen Bericht gelesen, in dem erwähnt wurde, dass diese Kriegstraumen sogar bis in die dritte Generation weitervererbt werden.
Gut, wenn diese Themen endlich bearbeitet werden. Es wird höchste Zeit. Vielen Dank für die Empfehlung!
Herzliche Grüße