Arbeit, Weltentfremdung und eliminierte Pluralität 

Die Kategorie der Arbeit in Hannah Arendts Marxkritik

von Christian Höner – 05. Mai 2015

Hannah Arendt und die marxistische Linke – das ist ein zwiespältiges und verspanntes Verhältnis, nicht nur wegen Arendts Totalitarismusthese. Ihr Hauptwerk – die Vita activa – kann in weiten Teilen als eine massive Kritik an der Marx’schen Theorie und ihrer Emanzipationsvorstellung gelesen werden.

Vor allem an der Rolle, die Marx der Arbeit zugeschrieben hat, nimmt Arendt Anstoß.

Marx und der real existierende Sozialismus habe die Arbeit über Gebühr überhöht und dadurch einer problematischen Deformation des menschlichen Wesens den Weg geebnet, welcher schließlich in eine gesellschaftliche Katastrophe führe.

Dass Arendt Marx als Apologeten der Arbeit und damit offenkundig ganz im Horizont einer orthodoxen Lesart interpretiert, ist einerseits ärgerlich, weil sie damit ihren Teil dazu beigetragen hat, ein problematisches Marxbild ins gesellschaftliche Bewusstsein einzubrennen.
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Auf der anderen Seite weckt Arendts Kritik an der Überhöhung der Arbeit das Interesse einer Wert- und Arbeitskritik und verlangt nach einer Neubestimmung des Verhältnisses von Marx und Arendt. Wo liegen die Berührungspunkte einer arbeitskritischen Lesart der Marx’schen Theorie und Arendts Kritik an einer Totalisierung der Arbeit in der Moderne?
Wo bleiben Differenzen bestehen und wie lassen sich solche Differenzen theoretisch fruchtbar machen? weiterlesen www.streifzuege.org

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