Der Psychoanalytiker und Körpertherapeut Tilmann Moser schreibt ..:

„Körpertherapie kann oft zaubern, was die Mobilisierung von Affekten und das Tempo wie die Wucht angeht, mit denen sie tief verborgenes Material an die Oberfläche zu holen vermag … Ich konnte … daran teilnehmen und hatte das zwiespältige Gefühl vom raschen Einstieg in den Fahrstuhl in die Tiefe, bei oft nicht ausreichender Verarbeitung nach dem ,Wiederauftauchen´ …

Damit möchte ich diese Therapieformen nicht im geringsten entwerten, sondern nur darauf hinweisen, dass es eventuelle Leerstellen im therapeutischen Umgang mit Beziehung, Übertragung und Gegenübertragung gibt, so wie es in der Psychoanalyse große Leerstellen im Umgang mit dem Körper gibt …

Von daher rührt das negative Urteil der Tiefenpsychologen, wenn die verschreckten, antherapierten oder auch ,aufgerissenen´ Patienten dort landen, wie auch umgekehrt die Körpertherapeuten sich genießerisch oder entsetzt die Haare raufen, wenn sie Patienten, verzweifelt oder erstarrt trotz oder wegen langjähriger Analyse, zu sehen bekommen. Die förderlichen Austauschprozesse könnten in beide Richtungen verlaufen.“

Patienten, so Tilman Moser, sollten nicht wählen müssen “zwischen beziehungsscheuer Körpertherapie und körperscheuer Beziehungsanalyse“.

http://www.wilhelm-reich-gesellschaft.de/cms/index.php?page=pri&artid=131