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Die ENTSTEHUNG eines unwiderstehlichen weltweiten Aufstands

Beginnend mit einer Beschreibung des Zapatisten-Aufstands, gibt dieser Aufsatz einen anregenden Überblick über die Bewegung. Er ist eine Einführung in die Idee einer neuen Art von Politik und artikuliert die ausschlaggebenden Charakteristiken der Bewegung. Er erklärt, dass dies eine globale ‚Bewegung der Bewegungen‘ ist, die für direkte Demokratie, Ökologie, Vielfalt und den radikalen Abbau traditioneller Wege der Machtausübung, steht. Der Aufsatz räumt auch mit einigen Gerüchten auf – z.B. dass es sich hier um eine ‚Anti-Globalisierungs‘-Bewegung handelt, die sich in Seattle gebildet hat – und verfolgt einige wahre Wurzeln zurück.

NETZWERKE: die Ökologie der Bewegungen

Netzkrieg – das mächtige, grenzenlose Territorium des Internets war das Gebiet, auf dem ein neuer Krieg ausgetragen wurde. Zum ersten Mal begannen Bewegungen, mit Computern verbunden zu kommunizieren, sich zu treffen – und so war die Möglichkeit einer wahren globalen sozialen Bewegung geboren. Zwischen Nord und Süd, Gewerkschaftlern und Öko-Aktivisten, indigenen Guerillakämpfern und Cyberpunks wurden Koalitionen gesponnen – die vorher nie denkbar gewesen wären. Dieser Aufsatz betrachtet die Art und Weise, wie sich aus diesen einzigartig vielfältigen Netzwerken radikale Konvergenzen entwickelten.

Für Professor Harry Cleaver ist die Organisation, die zwischen den Graswurzel-Gruppen geschieht, die perfekte Metapher. ‚Ein Ozean mit rastlosen Strömen und Wirbeln, der sich jetzt schneller bewegt, jetzt langsamer, jetzt wärmer, jetzt kälter, jetzt tiefer, jetzt an der Oberfläche. Ein Prozess dynamischer Selbstorganisation, der Kristallisation verweigert, aber dessen Richtung und Kraft beobachtet und verfolgt werden kann.‘

AUTONOMIE: Räume schaffen für die Freiheit

Wenn es die zentrale Tatsache unserer Zeit ist, dass Macht und Wohlstand nach oben, an unverantwortliche globale Eliten verteilt wird, dann ist es ein besonderes Ziel unserer Bewegung, Räume für lokale Autonomie und partizipatorische Entscheidungsfindung zu schaffen. Dieser Aufsatz untersucht Modelle von lebendiger direkter Demokratie, von den Konvergenzzentren, die vor Massenaktionen errichtet werden, bis zu den öffentlichen Consultas in Lateinamerika und Spanien. Die zuletzt genannten sind eine Art selbst-organisierte Referenda, in denen z.B. 6 Millionen Brasilianer dafür stimmten, den IWF aus dem Land zu vertreiben. Dieser Text beleuchtet auch Wege, die autonome Organisationen und Institutionen nicht nur einrichten, sondern auch aufrecht erhalten können und neue Herausforderungen für die Bewegung liefern, um vorbildlich in der Welt zu leben, nach der wir streben.

KARNEVAL – Das Geheimnis des Glücks liegt im Widerstand

In vielen Teilen der Welt ist der Karneval eine subversive Macht. Vielleicht hat das FBI deshalb den Karneval gegen das Kapital – den Namen trugen viele der Massenaktionen bei Wirtschaftsgipfeln von London bis Quebec – auf seine Liste der meistgesuchten Vereinigungen gesetzt. Aber der Karneval gegen das Kapital ist keine Organisation. Er ist: eine Torte ins Gesicht; ein Feuerjoungleur; ein Sambarhythmus. Er ist eine Taktik. Er ist der Geist des zeitgemäßen Widerstands gegen das globale Kapital, von den Frauen von Tactical Frivolity, die sich mit grellen, pinken Kleidern, wilden Perücken, drei Meter hohen Fächerschleiern ausstatten und nur mit Staubwedeln bewaffnet den Polizeireihen entgegenzanzen; bis hin zu den Teddybären, die mit einem großen, mittelalterlichen Katapult über den 6 km langen Zaun, um den Gipfel zur Freihandelszone Gesamtamerikas, in Quebec City, geschossen wurden.

Seine unbegrenzte Kreativität ist unwiderstehlich, ansteckend und absolut unberechenbar. Während eines Karnevals kann alles passieren. Treffen der Welthandelsorganisation werden abgebrochen. Dieser Aufsatz erforscht die freudvollen Manifestationen des Karnevals auf der ganzen Welt und sein Potential als Methode zum sozialen Umbruch.

KLANDESTINITÄT – Widerstand gegen staatliche Repression

So wie die globale Bewegung gegen Neoliberalismus und für das Leben gewachsen ist und immer mehr Stimmen für sich gewinnen konnte, stieg sich auch die Repression. Doch mit jedem repressiven Akt offenbaren sich die wohlhabenden Männer immer mehr. Sie können sich nicht mehr anonym treffen. Ihre Demaskierung wurde zu einem Karnevalsritual, das sich in Seattle, Prag, Seoul und Buenos Aires wiederholte. Die Zäune wurden immer höher aufgezogen und die Konferenzen an immer abgelegeneren Orten veranstaltet, da die Maske der ‚Toleranz‘ weiter hinab rutscht. Von denjenigen belagert, die sich nach Gerechtigkeit sehnen, bekommen die wohlhabenden Männer Angst. Sie wollen die Gesichter des Widerstands benennen – sie wollen sie als Verbrecher, Terroristen, Flatearthers und Träumer bezeichnen. Sie wollen die Gesichter derjeniger, die sagen: ‚genug ist genug‘ erfassen, katalogisieren und kriminalisieren. Sie verhaften Menschen, weil sie in den Straßen tanzen. Sie verabschieden Gesetze, die das Tragen von Masken, oder den Ausdruck von politischer Meinung verbieten. Sie wollen das Lachen des Widerstands für immer aus den Gesichtern wischen. Sie sind dazu bereit, uns wie Terroristen zu behandeln, uns, wenn es sein muss, zu töten.

LAUFEND stellen wir Fragen

Der abschließende Aufsatz versucht zu veranschaulichen, wohin die antikapitalistische Bewegung nach dem 11. September, in einem Klima gesteigerter Kriminalisierung von Dissens, gehen kann. Er untersucht die Kritik am Gipfel-Hopping und behandelt sich mit den Diskussionen um die Rückkehr zu Gemeinde-Organisation und der Schaffung einer nachhaltigen, sozialen Basis für eine Bewegung, die oft eine begründete Mitgliedschaft vermiss. Vor allem im globalen Norden.

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