Marzena Sicking – 29.08.11 auf http://www.heise.de

Hauptsache, die Zahlen der Firma stimmen. Wie es den Mitarbeitern dabei geht, interessiert die Chefs eher weniger. Wie eine Studie der Hochschule Osnabrück unter 118 Unternehmen mit mehr als 400 Mitarbeitern zeigt, ist der angeblich hohe Stellenwert von gutem Führungsverhalten in den meisten Unternehmen nur ein Lippenbekenntnis.

Die Untersuchung verdeutlicht vor allem eines: Schlechtes Führungsverhalten wird in der Regel nicht sanktioniert, sofern und solange das operative Ergebnis stimmt. Vielmehr wird es dann sogar wissentlich von der Geschäftsleitung geduldet. Und gutes Führungsverhalten wird auch nicht belohnt. Wie die Umfrage zeigt, spielt das Thema „Führung“ als Komponente in Zielvereinbarungen jedenfalls nur eine eher untergeordnete Rolle und wird meist nur partiell berücksichtigt. „Eine notwendige Führungskultur kann so nicht entstehen“, sagt Studienleiter Prof. Dr. Carsten Steinert.

Auf den ersten Blick sieht es anders aus: So ist das Führungsverhalten bei insgesamt 85 Prozent der befragten Unternehmen Bestandteil der Personalbeurteilungsbögen. Allerdings gaben die Befragten an, dass zwei von drei Firmen bei einem guten operativen Ergebnis über Schwächen der Leitenden im Führungsverhalten einfach hinweg sehen. (so weit Marzena Sicking)
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In Unternehmen denken die meisten Mitarbeitenden eher an den Betriebsrat, wenn Konflikte und Überlastungen zu bewältigen sind, statt in der Personalentwicklung eine Lösung zu suchen.