erziehung, theater, polizisten, politik
Das Theater der Unterdrückten an der Schule? Thesen

theater
Das Theater der Unterdrückten (TdU) wurde als Volkstheaterkonzept, in Lateinamerika entwickelt. Augusto Boal faßte die Methoden zusammen und brachte sie als Theaterformen in sein Exil nach Europa mit. Sie fanden zunächst Eingang in die politische Erwachsenenbildung und später in die sozialen Arbeitsfelder. Jetzt könnte die Schule dran sein.

erziehung
Das TdU löst das herkömmliche didaktische Theater ab. Die Grenze zwischen den passiv, aufnehmenden Zuschauenden und agierend, belehrenden Schauspielern wird aufgebrochen. Die ZuschauerInnen werden zu „Zu-Schau-SpielerInnen“, zu GestalterInnen des Geschehens. Joker helfen zur Klarheit in der Auseinandersetzung zwischen allen Spielenden und dem Publikum.

„Alle sollen gemeinsam lernen, Zuschauer und Schauspieler, keiner ist mehr als der andere, keiner weiß es besser als der andere, gemeinsam lernen, entdecken, erfinden, entscheiden.“

Augusto Boal

polizistEn
In Lateinamerika entwickelte sich das TdU in der Auseindersetzung mit offener Gewalt, Armut, Zensur, polizeilichen Übergriffen, Terror und Mord. In Europa haben wir eine sehr hohe Selbstmordrate, einen inflationären Gebrauch von Psychotherapien, sowie strukturelle Gewalt im sozialen und gesellschaftlichen Leben. Wer gibt hier dafür die Befehle und wer sind die Ausführenden? Augusto Boal kam in der Suche nach den Formen von Unterdrückung in Europa auf den Arbeits-begriff und später die Methode des „Polizisten im Kopf“. Die Methoden des „Regenbogen der Wünsche“ können unsere eigenen Ziele klären.

politik
Das Theater der Unterdrückten versucht, die Welt in der wir leben, mit ihren Widersprüchen und Konflikten zu ergründen. Im dialogischen Theaterspiel werden Handlungsmotivationen und Lösungsideen für eine gewaltfreie Gesellschaftsveränderung entwickelt. Dieses kann nur gelingen, wenn die Unterdrückten ihre Lebenssituation aus eigener Sicht definieren, um aus diesem Blick die Verhältnisse gerechter zu gestalten. Das neu entwickelte „Legislative Theater“ bringt den Dialog zwischen Parlamenten und Bevölkerung mit verschiedenen Ausdrucksmitteln wieder in Gang.

zu den obigen stichworten haben wir in einer gemeischaftsarbeit des entwicklungsdienst theater – methoden“ mit hermann ehrlich, dachau, einen kurzen videofilm zum TDU zusammengestellt, „eine probe auf die wirklichkeit“ konzept und film aus den 80er-jahren

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