In Hartberg gibt es deshalb ein Theater, das schwierige Alltagssituation zum Thema macht. Von SUSANNE PREISS

Im vergangenen Jahr starben in Österreich mehr als 1200 Menschen an Suizid. Das sind doppelt so viele wie bei Verkehrsunfällen getötet wurden. Auch im Bezirk gibt es viele Menschen, die aus einer Lebenskrise keinen Ausweg sehen und sich für eine Selbsttötung entscheiden. Im Rahmen des Weltsuizidpräventionstags am kommenden Dienstag veranstaltet das Kompetenzzentrum für Suizidprävention in Hartberg deshalb ein Forumtheater, das Krisen zum Thema hat.

Zwölf Freiwillige aus der Region werden dabei unter dem Titel „Reich an Leben“ typische Alltagssituationen zum Besten geben. Innerhalb einer Woche haben die Laienschauspieler Szenen aus ihrem Lebens- und Erfahrungsbereich erarbeitet. „Es geht zum Beispiel um Scheidung oder Mobbing am Arbeitsplatz, also um Dinge, die jedem passieren können“, erklärt Maria Loidl. Die Krisen, die daraus folgen können, sind oft Auslöser für Suizide.

„Die meisten Menschen sind, zumindest in entfernter Weise, von Suizid betroffen“, erklärt Loidl und spricht damit nicht nur Familien, sondern auch Kontakte in der Nachbarschaft an. „Wir wollen an diesem Tag Selbsttötung zum Thema machen und enttabuisieren“, betont Bettina Heiling und fügt hinzu: „Jeder, der Suizid begeht, ist einer zu viel. Es gibt immer einen Ausweg, auch wenn man diesen im Moment oft nicht sehen kann.“

Mit der Veranstaltung möchte man dem Tabu, das noch immer in der Gesellschaft herrscht, entgegenwirken. Im Anschluss an das Theater gibt es daher die Möglichkeit zum Austausch. SUSANNE PREISS www.kleinezeitung.at