Weil ich grade wieder mal erlebt hab, wie gut es tut, intensiv mit FreundInnen auszutauschen und weiterzudenken: Freire hat alle seine Arbeiten in Zirkeln entwickelt, das damalige Wort für politisch weiterdenkende pädagogisch planende Kreise.

Mit Gruppen wurde das nur teilweise richtig übersetzt: Hierzulande mischten sich die Begriffe und Ideen, und die Kader der rechthaberischen Linken und grenzten sich von Selbsterfahrung und Gruppendynamik ab, andere segelten in die Esoterik … aber Zirkel der Bewusstseinsbildung lägen eher bei Begriffen wie Studien- und Forschungsgruppen.

In der Vorbereitung meines letzten Freire-Vortrages wurde mir im Gespräch mit Studierenden bewusst, dass wir dafür heutzutage gar keine Vorstellungen mehr vermitteln können, was diese Studienzirkel an Reiz hatten: Zwischen stundenlangen vertiefenden Gesprächen und doch mal wieder einer Flasche Rotwein, knisternden Beziehungsanfängen und Gruppendisziplin gab es viele Varianten …