Am 29.10.2010 ab 19 Uhr im Einewelthaus München, hier ein paar Vorbereitungsgedanken aus dem energiewende-handbuch-zur-wirtschaft

Man muss unbedingt begreifen, dass die Beziehung zwischen den meisten Kreditgebern und -nehmern nicht gleichwertig ist. Die immer weiter abnehmende Verteilungsgerechtigkeit ist ein wesentlicher Antriebsfaktor für die Blasenökonomie der Konsumgesellschaft.

Studien der deutschen Währungs-Ideenschmiede MonNetA zeigen, dass selbst in Deutschland, einem der Länder mit historisch gesehen positiver Handelsbilanz, 80 % der Bevölkerung jährlich doppelt so viel an Zinsen für Kredite zahlen, wie sie Zinsleistungen aus eigenen Investitionen erhalten. Von den restlichen 20 % haben 10 % eine ausgeglichene Zinsbilanz, und nur 10 % der Bevölkerung sind Netto-Nutznießer (d. h. sie erhalten die Zinszahlungen der 80 % Nettozahler).

2004 zahlten diese 80 % jeden Tag 1 Milliarde Euro an die 10 % am oberen Ende der Nahrungskette. In Großbritannien sind die Zahlen wegen des wesentlichen höheren Niveaus an Hypothekenschulden sogar noch schlechter. Die wenigen Glücklichen, die am Ende in den Genuss eines enormen Geldüberschusses kommen, müssen immer mehr Kreditnehmer finden, an die sie ihr Geld wieder verleihen können, was das System immer weiter aufbläht.

http://energiewende.wordpress.com/2009/04/29/neues-kapitel-des-energiewende-handbuchs-zur-wirtschaft/

Wie die jetzt eingetretene Kreditklemme deutlich zeigt, ist das ein Glücksspiel. Und dieses Glücksspiel ist um so gefährlicher, wenn die Kreditgeber mit den Leuten und Unternehmen, denen sie ihr Geld leihen, wenig oder nichts zu tun haben und keine Kenntnisse über sie besitzen, wenn Schulden und Wertpapiere über die Grenzen nationaler Märkte hinweg gehandelt werden.

Diese Gefahr verstärkt sich noch dadurch, dass die Welt-Reservewährung, der US-Dollar, frei von jeder Beziehung zur physikalischen Realität flottiert, seit Nixon 1971 den Goldstandard abschaffte. Für mehr und mehr Geldtransaktionen ist heute kein persönliches Vertrauen mehr erforderlich, es wird keine zwischenmenschliche Beziehung aufgebaut, und der Geldaustausch führt zu keinerlei Verpflichtung der Gemeinschaft gegenüber, in der er stattfindet.

Der Wiederaufbau vertrauensvoller Beziehungen zwischen Menschen und Unternehmen wird in der Zukunft zu den Hauptaufgaben relokalisierter Wirtschaftssysteme gehören.

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