Banner des Mai

In den dürren Lindenzweigen
Stirbt ein schlaffes Halali;
Während Kirchenlieder geistlich
Um Johannisbeeren fliegen.
Unser Blut lacht in den Venen,
Da sich Reben nah verflechten.
Wie ein Engel schön: der Himmel.
Das Azurne spricht mit Wellen.
Ich geh. Doch wenn ein Strahl mich trifft,
In Schaum und Moos ersterbe ich.

Sich gedulden und sich sehnen…
Lächerlich! Ich spuck auf Qualen.
Ich will, dass dieser Dramensommer
An sein Glücksgefährt mich nagelt.
Ganz für dich allein, o Natur,
– Nicht mehr so einsam und nichtig! – zu sterben.
An Stätten, wo Hirten, ist’s nicht drollig,
An der Welt vergehen wollten.

Die Jahreszeit soll mich verbrauchen.
Nur dir, Natur, geb ich mich hin;
In Hunger, Durst, all meiner Gier.
Du sollst mich nach Gefallen laben.
Nicht das Geringste kann mich täuschen;
So lacht man Eltern an, die Sonne.
Mein Nichts soll nicht zum Lachen sein;
Und dies, mein Unglück, flattert frei.

Eric Boerner
gefunden bei http://home.arcor.de/berick/illeguan/rimbaud2.htm

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