Wege zu gesellschaftlicher Denkfähigkeit

Wir Menschen versuchen von Anfang an, uns mit anderen zu verständigen. Doch dann bringt man uns Manieren bei, und Angst vor den Anderen. Die Angst vor all den Verbrechern, den Projektionen unserer Phantasie und den „Erfahrungen der Presse“, die uns die abstrusesten Krankheiten als allgegenwärtig vermittelt, lässt uns einsam werden, abgegrenzt in einem durch Vereinzelung verzweifelten Gehirn.

Es ver-zweifel-t sich selbst, bis es wieder selbst-verständig-t wird:
in der gelungenen Kommunikation, zum Beispiel auch in einer Zukunftswerkstatt.

In moderierten Gruppen und Großgruppen-Ereignissen stellen wir solche intensive vertrauensvolle Kommunikation durch aktuell vereinbarte Sprache und Zeichen, „Codes“ wieder her: Als Moderierende halten wir den Rahmen und zB. den Ablauf von Arbeitsweisen in einer Zukunftswerkstatt.

Die Ergebnisse, von Kritikphase, über Bilder unserer verschiedenen Utopien bis zu vereinbarten Strategien der Umsetzung, sprechen oft noch die Sprache dieser Codes, die Anderen, Aussenstehenden, nicht so schnell zu vermitteln sind.

Das ist ein Punkt, an dem die Umsetzung der Zukunftswerkstätten oft scheitern: Dass sie Fremden wie eine Trance erscheinen, die dem Alltag nicht standhält …
Dazu braucht es auch die nächste Ebene: Die Bewährung im öffentlichen Austausch, die Anbindung an Initiativen und politische Instanzen.

Eine sehr wichtige Bedingung dafür: Die sichere Integration in den alltäglichen Arbeitsablauf.

Bleibt eine offene Frage der demokratischen Verwirklichung: Wie schaffen wir es – ohne Moderation – die verwendeten Codes allen Betroffenen so zu vermitteln, dass sie sicher in die Dialoge einbezogen werden? Die andere Möglichkeit: Die Codes so in den Alltag zu übersetzen, dass sie für alle Beteiligten klare zuverlässige Sprache werden.

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