Margit Appel ist Politikwissenschaftlerin, war jahrelang Generalsekretärin der Katholischen Frauenbewegung und lehrt jetzt an der Katholischen Sozialakademie in Wien. Vor den Teilnehmern der Salzburger Armutskonferenz diese Woche zeichnete sie eine pessimistische Analyse der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung in Österreich.

„Wir sind über die Jahrzehnte des wirtschaftlichen Aufstiegs – die 1950er, 1960er und 1970er Jahre – quasi angefüttert worden mit dem Eindruck, es wird immer besser. Und wir haben durch die Lust, dass es da immer weitergeht, dass wir da noch Häppchen zugeworfen bekommen, ein Stück übersehen oder übersehen wollen – nämlich, dass sich der Wind schon lange gedreht hat“, sagte Appel, „Seit den 1980er Jahren gibt es einen Rückgang des verfügbaren Einkommens bei den unteren Löhnen – eine Tatsache, die wir nicht ausreichend in ihrer Skandalität zur Kenntnis genommen haben.“
Gesellschafts-Kompromiss „einseitig aufgekündigt“

Die Reichen hätten sich vor allem seit dem Ende des Kalten Krieges von ihrer sozialen Verantwortung verabschiedet und nur noch die hemmungslose Vermehrung ihres eigenen Vermögens im Kopf gehabt, betonte die Politikwissenschaftlerin.

Das erinnert an die Zeiten, als aus der kath. Soziallehre noch ernstzunehmende Aussagen kamen: „Die Reichen hätten sich vor allem seit dem Ende des Kalten Krieges von ihrer sozialen Verantwortung verabschiedet und nur noch die hemmungslose Vermehrung ihres eigenen Vermögens im Kopf gehabt, betonte die Politikwissenschaftlerin.“ http://salzburg.orf.at/news/stories/2506523/

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