Die Vorstellung, es gäbe nur schwarz und weiß, ist nur noch für alte Filme interessant. Aber auch die arbeiten mit vielen Grautönen …
Seltsam, dass wir immer noch meinen, Männer müssten hetero oder homo sein, Frauen werden Mütter oder Lesben oder beides … der Regenbogen beginnt. Noch lange nicht beim Versuch, aus seiner sexuellen Orientierung eine neue Identität zu machen, eine Variante des bestehenden Ehe-und Familienmodells. Lesbische und schwule Paare imitieren mit Hochzeiten eine gesellschaftliche Norm, die zu 30 % Wahrscheinlichkeit hat: Lebenslange Beziehung, Partnerschaft, Treue … oder wie sie es auch immer selbst interpretieren.
Die gesellschaftlichen Bilder der Ehe und Familie sind so sehr ideologisiert, dass niemand auszusprechen wagt, was diese Norm an Leid und Folgekosten produziert: Die fixe Vorstellung von Beziehungsmustern zieht sich weiter bis zu dauerhaften Alleinerziehenden, zu schwierigen Beziehungsverhältnissen für die Kinder und leidige Trennungskosten zu Gunsten vieler Anwälte.
„Lebensabschnittspartner“ war ein Umschreibungsversuch der witzigen Art für die Einsicht, dass wir in verschiedenen Lebensphasen verschieden Lebensweisen finden können, die zu uns passen, die sich aber wieder ändern können. Patchwork-Familien sind die Konstruktion neuer Beziehungen mit Erfahrung, die etwas mehr Charme als die alten Fixierungen, die oft aus religiösen Gründen (Schwur) bis zum Tod durchgehalten werden müssen.
Mit unseren Veränderungen könnten wir inzwischen durch die Sexualitäten wechseln, die Orientierung verändern und Hilfskonstrukte wie „Schwule Väter“ durch Bisexualität ersetzen, wenn uns nicht die unterschwelligen Bindungen und Vorurteile fixieren würden:
Bisexuelle, sind das nicht die untreuen Ehemänner / Frauen, die ihre Partner betrügen? Die schwule Männer verführen und dann sitzen lassen? Irgend was unanständiges, unentschiedenes, denn regelmäßig werden sie bei CSD und lesbisch-schwuler Karrieremesse vergessen … eben kein Erfolgsfaktor. Aber Queer!
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