Vom 25.-26. Juni befassten sich im Feuerwehrhaus Heslach in Stuttgart eine Gruppe junger Menschen unter Anleitung von Fritz Letsch mit dem Theater der Unterdrückten:
Einer Theatermethode von Augusto Boal, der in den 90er Jahren in Brasilien damit sogar Politik machte. Als Stadtrat von Rio de Janeiro entwickelte er mit
dem Legislativen Theater Gesetzesentwürfe, indem benachteiligte Gruppen ihre Probleme in der Form des Theaters aufzeigten.
Probleme aufzeigen
Das Theater der Unterdrückten will in erster Linie Probleme aufzeigen und ein Forum bieten, diese zu diskutieren und Lösungsvorschläge zu entwickeln. Die Theatergruppe zeigt das Problem, die Zuschauer_innen sind dazu aufgerufen Lösungen vozuschlagen. Thema des Theaterworkshop waren Flüchtlinge in Deutschland. Unsichtbare Grenzen trennen die Menschen, die hier einen Aufenthaltsstatus haben von denen, die einen beantragen.
Unsichtbare Grenzen begegnen den Asylbewerber_innen, für die andere Gesetze gelten. Eines dieser Sondergesetze ist die Residenzpflicht: Ohne Ausnahmegenehmigung darf der Asylbewerber den Landkreis, in dem die zuständige Ausländerbehörde sitzt, nicht verlassen, andernfalls begeht er eine Ordnungswidrigkeit. Die Gruppe setzten die unsichtbaren Grenzen, die die einzelnen Teilnehmer_innen in ihrem Kontakt zu Flüchtlingen und in der Flüchtlingsarbeit wahrnehmen und die unsichtbaren Grenzen, die gesetzlich manifestiert sind und zu einer ungleichen Behandlung von Flüchtlingen führen, in Theaterszenen um.
Die Migrationsmaschine (weiter auf) http://fluchttheater.blogsport.de/
wird am Do. 14.07. um 19 Uhr am Rande des Festival der Kulturen am Marktplatz in Stuttgart gezeigt.
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