In den Südstaaten gehen die Zeiten von langjähriger Sicherheit in den großen Geschäften von CSU und CDU zu Ende: Die SPD war oft noch einzubinden oder betrieb selbst so dubiose Geschäfte wie Olympiade2018 in München, die sicher nicht nur Geltungsbedürfnis und Spendenwesen bedienen.

Die FDP hat auf bayrischer Ebene nicht zu liberalen Formen zurückgefunden, sondern auch nur Geschäftchen vergeben, doch gehen bei grundlegender Veränderung der Bürgermöglichkeiten die Fähigkeiten der Parteien nicht genügend mit, einen Staat für alle Bürger zu denken.

Das HartzIV-Bashing, auf den Armen herumzutrampeln, ruft noch nicht einmal die Kirchen auf den Plan, die mit ihrem eigenen Mißbrauch und Untergang beschäftigt sind und auf Weihnachten hoffen. So bleiben die Parlamentarier scheinbar systemrelevant, auch wenn sie die Geheimverträge nicht kennen.

Die letzten großen Geschäfte, U-Bahn-Bauten und Tunnels sind verteilt, Rüstung kann sich auch nur noch manches Ölförderland leisten, bleibt der Lobbyismus das letzte grosse Geflecht der Korruption in unseren Ländern? Die Regenten werden wir bald in früherer italienischer Geschwindigkeit austauschen, besser, aber auch belangloser als ewiger Berlusconi.

Der zweite Münchner Tunnel und die hirnrissige Bewerbung zur Winterolympiade 2018, nun von flotten Jungsenioren beworben, werden in München wohl nie so große Resonanz finden, wie sie Stuttgart mit S21 und seinem Schloßpark-Kahlschlag mobilisieren: Die Stadt-Grünen sitzen hier im SPD-Boot.

München, die Stadt der Reichen, lebt von Atomstrom-Einnahmen und macht auf Alternativ, strampelt sich durch Mieterhöhungen und Jobwechel, ist vor Allem schön und selbstgefällig. Und a Wiesn hamm’er und a Bier! Und einen Rüstungsfasching im Februar.

http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/europa/Volksentscheid-statt-Traenengas-/story/21012257