Die Kunst ist selber ein Aushängeschild der Stadt in der Standortpolitik. Darauf haben die Künstler im Gängeviertel Hamburg ja auch spekuliert und ein wenig Recht bekommen.
Kleine Ich-AGs, Kneipen- und sonstige Geschäfte werden im Quartiersmanagement unterstützt, damit überhaupt was in Gang kommt, Gebäude durch Nicht-Benutzung nicht verfallen, zahlungsfähigere Mieter angelockt werden etc. Dass die Unterstützung nur gewährt wird, damit ein selbstständiges Geschäftsleben in Gang kommt, wird explizit gesagt. Dass diese kleinen Unternehmer dann später weichen müssen, ist kein Geheimnis.

Als Mosaikstein innerhalb der Stadtentwicklungspolitik macht das kreative Milieu seinen kleinen Beitrag. Hier den Grund für die Mietentwicklung zu suchen ist aber ein wenig hoch gegriffen, als Selbstkritik überschätzt man sich selbst.
Daher eine Präzision: Falsche Erklärung: Die Reichen treiben die Mieten in die Höhe. Richtig: Erfolgreiche Standortpolitik befördert das kapitalistische Geschäft auf dessen Grundlage die Grundeigentümer die Mieten anziehen können.

Daher ist die Frage „Wem gehört die Stadt“ schlecht gestellt. Die Stadt ist als kommunaler Teil des Staates das Projekt desselben. Besser ist die Frage: Was ist der Zweck der Stadt? Dann kann man sich auch erklären, warum manche Leute zunehmend in der Stadt nichts zu suchen haben und andere schon.
Schlecht ist auch die Vorstellung von kommunalen Besitz als Allmende = unserer Besitz im Gegensatz zum Privaten. Staatlicher Besitz schließt erst mal alle aus und was damit passiert richtet sich nach den Kalkulationen des Staates.
weiterlesen in http://www.junge-linke.org/de/gentrification#more-3362
und dann anmelden: Aufruhr in der Stadt: Einführung in das Community Development – eine Europa-Premiere
http://www.netzwerk-gemeinsinn.net/content/view/673/43/